Molybdän

Dieses Metall liegt in der Natur in Form von Molybdänsulfid und Bleimolybdat vor.

 

Das blanke, silbrige und sehr harte Metall, das jedoch weicher und formbarer ist als Wolfram, wurde 1778 von Scheele entdeckt; zuvor wurde es häufig mit Graphiterz und Bleiglanz verwechselt. Es hat ein hohes Elastizitätsmodul. Lediglich die Metalle Wolfram und Tantal, die zudem leichter verfügbar sind als Molybdän, weisen höher Schmelzpunkte auf. Es handelt sich um einen vollwertigen Legierungsbestandteil, da er die Härtbarkeit und Härte von gelöschten und gemilderten Stählen beeinflusst. Zudem verbessert es die Festigkeitsmerkmale des Stahls bei hohen Temperaturen. Molybdän wird in Legierungen, Elektroden und Katalysatoren verwendet.

 

Es wird in bestimmten Legierungen auf Nickelbasis eingesetzt, wie „Hastelloy ®“, die wärmeisolierend, korrosions- und chemikalienbeständig sind. Molybdän oxidiert bei hohen Temperaturen. Das Metall wird neuerdings in Elektroden für elektrische Heizöfen verwendet, aber auch in der Kernenergie und zum Bau von Flugkörpern und Flugzeugen. Molybdän ist ein außerordentlich wertvoller Katalysator in der Raffinierung von Erdöl. Es wird in anderen Bereichen als Glühdrahtmaterial für elektrische und elektronische Geräte eingesetzt. Molybdän ist ein für die Ernährung von Pflanzen lebenswichtiges Spurenelement. Wenn dieses Element in der Erde fehlt, sind die Böden unfruchtbar. Molybdänsulfid ist als Schmiermittel geeignet, insbesondere bei hohen Temperaturen, bei denen sich Öle zersetzen würden. Fast alle ultrafesten Stähle mit Streckgrenzen bis 300.000 PSI (lbs./in. 2) enthalten Molybdän in Mengen von 0,25 bis 8%.

 

Durch Zusatz einer kleinen Molybdänmenge wird Stahl härter. Mehr als zwei Drittel der Molybdänproduktion kommen in Legierungen zur Anwendung.

 

Molybdän kommt zum Bau bestimmter Teile von Flugzeugrümpfen und Flugkörpern sowie als Glühdraht zum Einsatz. Es dient als Katalysator, vor allem in der Erdölindustrie, um organische Schwefelbestandteile aus dem Erdöl zu entfernen. Dank seiner hohen Chemikalienbeständigkeit wird es ebenfalls für rostfreien Stahl in Untersee-Anwendungen eingesetzt.

 

99Mo ist ein Radioisotop, das in der Industrie als Vorläufer von 99Tc verwendet wird.

 

Molybdän kommt in Legierungen als Siliziumträger bei der Herstellung von Leistungs-Halbleitern zur Anwendung, da seine Wärmedehnungsfaktoren denjenigen dieser beiden Werkstoffe sehr ähnlich sind.

 

Molybdänorange ist ein Pigment, das in Tönen von mittlerem Orange bis zu lebhaftem Orangerot vorkommt und zu Lacken und Tinten verarbeitet sowie zur Färbung von Kunststoffen und Gummi eingesetzt wird.

 

Molybdändisulfid ist ein gutes Schmiermittel, insbesondere bei hohen Temperaturen.

 

Molybdän wird gewöhnlich in Laboratorien als Anode in Röntgenstrahlenröhren zur Einkristall-Diffraktion verwendet. Die K-Linie von Molybdän weist eine mittlere Wellenlänge von 0,070926 nm auf.

 

Molydän, oft als Moly bezeichnet, kommt in der Industrie als Heizelement in Vakuum-Hochtemperaturöfen oder Öfen mit Schutzgasatmosphäre zur Anwendung. Es ist ratsam, Molybdän anstelle von Graphit-Heizelementen zur Erhitzung von Teilen aus Titan oder Titanlegierung zu verwenden, da letztere bei der Wärmebehandlung Graphitpartikel freisetzen und die Teile verunreinigen würden. Molybdän ist jedoch für Industrieanwendungen zu brüchig, da plötzliche Temperatur- und Druckwechsel zu einer Kornvergrößerung führen, die das Teil spröde machen. Zudem hat es sich herausgestellt, dass bei Einsatz von Molybdän 25% mehr Energie benötigt wird, um die gewünschte Heiztemperatur im Ofen zu erreichen. Dies führt auch zu höheren Anschaffungs- und Ersatzteilkosten. Graphit-Heizelemente können jedoch nicht bei zu hohen Temperaturen in Verbindung mit zu niedrigem Druck eingesetzt werden, weil sonst die Verdampfungsspannung erreicht wird, die dazu führen würde, dass sich Graphit im kalten Bereich des Ofens ablagert.

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Schneiden und Bearbeiten von Molybdän durch Wasserstrahlschneiden